Indoor Cycling

Indoor Cycle kaufen - Worauf Sie achten sollten

Indoor Cycle sind genauso unterschiedlich wie Straßenfahrräder. Auf den ersten Blick mögen die Bikes gleich aussehen, doch beim näheren Hinschauen entdeckt man zahlreiche Unterschiede. Es gibt unterschiedliche Rahmen, Rahmenmaterialien, Bremssysteme und jedes Bauteil gibt es in mehreren Qualitätsstufen.

Damit Sie beim Kauf bestens über die einzelnen Bauteile Bescheid wissen, erklären wir Ihnen, welche Bauteile und Unterschiede es bei den Indoor Cycles gibt.

Das folgende Schaubild soll Ihnen helfen, die Bauteile besser zuordnen zu können:

 

Die Bremssysteme eines Indoor Cycle

Die klassischen Bremssysteme funktionieren so ähnlich wie Ihre Fahrradbremse. Zwei mit Filz oder Leder belegte Metallplatten werden seitlich oder von oben an die Schwungmasse gepresst. Durch einen Drehknopf kann man den Abstand zur Schwungscheibe und somit die Bremswirkung verändern.

Diese Bremssysteme sind sogenannten Reibungsbremsen, die immer mit einem kleinen Geräuschpegel verbunden sind.

 

Magnetbremse der Indoor Cycle

Die modernen Indoor Cycle haben meist eine Magnetbremse oder Induktionsbremse. Die Magnetbremse funktioniert analog zur Reibungsbremse, nur, dass die Magneten nie die Schwungscheibe berühren und somit keine Geräusche entstehen.

Die Magnetbremsen können manuell oder elektrisch angesteuert werden. Der große Vorteil der elektrischen Ansteuerung ist die feinere Einstellung der Bremsstufen und die genaue Reproduzierbarkeit des Bremswiderstands. So können Indoor Cycle mit einer Magnetbremse auch die Wattleistung anzeigen.

 

Die Induktionsbremse – der Indoor Cycles

Das elektromagnetische Bremssystem (Induktionsbremse) ist normalerweise in Ergometer zu finden. Bei dieser Bremse werden keine Magneten bewegt, sondern ein Magnetfeld erzeugt. Dieses Magnetfeld wirkt dann unterschiedlich stark auf das Schwungrad und kann dieses abbremsen.

Auch hier liegt der Vorteil in der Reproduzierbarkeit des Widerstandes, der Anzeige und Steuerung der Wattleistung und das Training mit Programmen ist möglich.

 

Freilauf und Starrlauf der Indoor Cycles

Die meisten Indoor Cycle haben eine Starrlauf. Dies bedeutet, dass die Pedale sich so lange weiterdrehen, solange sich das Schwungrad dreht. Dies kann natürlich zu Verletzungen führen. Somit ist die Not-Bremse eine der wichtigsten Sicherheitseinrichtungen bei einem Indoor Cycle und muss auch nach TÜV-Vorgaben bei einem Indoor Cycle vorhanden sein.

Einige wenige Modelle verfügen über ein Freilaufsystem. Dabei wird bei Inaktivität der Pedalen das Schwungrad entkoppelt. So dreht sich nur noch das Schwungrad weiter, nicht aber die Pedalen.

 

Die Antriebssysteme der Indoor Cycles

Kettenantrieb - Indoor Cycle

Da die Geräte aus dem Fahrradbereich kommen, gibt es heute noch viele Modelle mit Kettenantrieb. Im Studio-Bereich ist das kein Nachteil, da wegen der lauten Musik ohnehin größtenteils alle Nebengeräusche nicht mehr zu hören sind. Zu Hause in den eigenen vier Wänden kann das aber dann doch als störend empfunden werden.

 Riemenantrieb - Indoor Cycle

Geräuschärmer sind alle Arten des Riemenantriebs. Auch hier gibt es wie bei allen Bauteilen noch mal einige Qualitätsstufen. Aber geräuscharm sind sie alle. Die gängigen Riemen sind Poly-V Riemen.

Ein weiterer Vorteil des Riemenantriebs ist die geringere Wartung. Ein Riemen muss nicht wie eine Kette regelmäßig geölt werden.

Die Funktionsweise der Antriebssysteme ist im Prinzip immer gleich. Die Kette oder der Riemen werden durch die Pedale in Bewegung gesetzt. Kette oder Riemen sind mit der Pedalerie und dem Schwungrad verbunden, so wird mit der Pedalbewegung dann auch das Schwungrad in Bewegung gesetzt.

 

Die Verstellmöglichkeiten von Sattel und Lenker bei einem Indoor Cycle

Ausnahmslos alle Indoor Cycles bieten Verstellmöglichkeiten des Sattels und Lenkers. Der entscheidende Unterschied liegt im Spektrum der Verstellung und in den Verstellungsrichtungen.

 

Indoor Cycle Sattel - Einstellungen

Indoor Cycles sind nahezu immer mit einem Rennsattel ausgerüstet. Bequeme Sättel sucht man hier vergeblich. Das Indoor Cycling ist dem Rennradfahren nachempfunden. So ist die Ergonomie der Indoor Cycle den Rennrädern sehr ähnlich. Wer bequem und aufrecht sitzend radeln möchte, ist im Prinzip bei den Indoor Cycles falsch.

Allerdings haben die meisten Indoor Cycle eine genormte Sattelaufnahme, sodass Sie den Sattel nach Belieben tauschen können. In der Höhe können Sie den Sattel immer verstellen. Durch die vertikale Sattelverstellung können Sie den Abstand zwischen Sattel und Lenker Ihrer individuellen beinlänge anpassen. Bei den genormten Sattel-Aufnahmen können Sie zudem die Neigung des Sattels einstellen.

Nicht immer gibt es auch eine horizontale Sattelverstellung. Diese dient der perfekten Einstellung des Trittwinkels und dem Abstand zum Lenker.

 

Indoor Cycle Lenker - Einstellungen

Der Lenker ist ein sehr wichtiges Bauteil der Indoor Cycles. Da man beim Training oft aus dem Sattel geht und auch mal kurzzeitig mit einer sehr hohen Bremskraft trainieren will, muss der Lenker extrem stabil sein. Hier sollte nichts wackeln. Achten Sie auch auf die Ummantelung des Lenkers und auf einen für Sie angenehmen Durchmesser der Lenkerrohre. Die Ummantelung sollte unbedingt rutschfest sein - auch bei feuchten Händen.

 

Multipositionslenker & Triathlon-Lenker

Bei einem guten Lenker kann man verschiedene Griffposition wählen. Testen Sie unbedingt, ob Sie den Lenker beim Sitzen und auch in der aufrechten Position optimal greifen können. Sie sollten auch in der Ruhephase die Hände bequem auf dem Lenker ablegen können.

 

Die horizontale Lenker-Verstellung

Ob Sie die verschiedenen Sitzpositionen optimal einnehmen können, ist auch eine Frage der horizontalen Lenkerverstellung. Über diese können Sie den Abstand Lenker zu Sattel einstellen. Haben Sie einen zu großen Abstand, können Sie immer nur in Körpervorlage trainieren. Ist der Abstand zu gering, sitzen Sie immer aufrecht wie bei einem Ergometer.

 

Die vertikale Lenker-Verstellung

Die Höhenverstellung des Lenkers sollte sich optimal an die verschiedenen Körpergrößen anpassen lassen. In der Regel wird der Lenker auf die gleiche Höhe wie der Sattel eingestellt. Sehr sportliche Fahrer stellen den Lenker auch gerne mal etwas niedriger als den Sattel ein.

Die Faustregel ist: „Je höher der Lenker, desto entspannter ist die Sitzhaltung.“

Gerade der Rücken, die Schultern und die Handgelenke werden in einer aufrechten Sitzhaltung entspannt. Sie sollten aber immer wie beim normalen Radfahren auf einen geraden Rücken und eine angespannte Bauchmuskulatur achten.

 

Die Schwungmasse der Indoor Cycle

Früher galt mal die Regel: „Umso höher die Schwungmasse, desto besser ist das Fahrgefühl.“

Doch diese Regel gilt so schon lange nicht mehr. Hierfür gibt es zwei Gründe:

  1. Die Entwicklung der Schwungräder ist weitergegangen. So wurden Schwungräder mit einem höheren Gewicht am äußeren Rand entwickelt, welches die Fliehkräfte vergrößerte. So konnte man auch mit kleineren Schwungrädern sehr gute Fahreigenschaften erzielen.
  2. Der zweite und noch entscheidendere Grund sind die neuen Bremssysteme. Hat ein Indoor Cycle eine Magnetbremse oder Induktionsbremse ist kein enormes Schwungradgewicht mehr nötig, um gute Fahreigenschaften zu erreichen.

Diese zwei Entwicklungen zeigen Ihnen, dass Sie mit der Höhe des Schwungradgewichtes nicht direkt auf die Qualität der Fahreigenschaften schließen können. Bei klassischen Indoor Cycles mit Reibungsbremsen mag die Faustregel noch einigermaßen stimmen.

 

Sicherheit der Indoor Cycles

Wie bereits erwähnt, ist die Not-Bremse das wichtigste Sicherheitskriterium der Indoor-Bikes. Sollten Sie mal aus welchem Grund auch immer von einer Pedale rutschen, können Sie mit der Not-Bremse die Pedalen und das Schwungrad direkt stoppen.

Zudem sollten die Antriebseinheit (Riemen oder Kette) sowie die Bremse durch Gehäuse oder Rahmenstreben abgedeckt sein. Ansonsten könnte es passieren, dass Füße und Finger dazwischengeraten.

Des Weiteren sollten Sie turnusmäßig die Festigkeit der Pedale, Pedalarme und des Sattels prüfen, um Unfälle zu vermeiden.

 

Indoor Cycle – Radcomputer und Displays

Es gibt immer noch viele Indoor Cycles, die keinen Radcomputer oder ein Display haben. Dies ist nicht direkt ein Nachteil, denn das ursprüngliche Indoor Cycling wird zum Beat der Musik oder mit Pulsgrenzen betrieben.

 

Das Training mit einer Pulsuhr

Wichtig ist auch ohne Display die richtige Belastungssteuerung. Hierfür eignen sich Pulsuhren perfekt. Die Pulsuhren können aufgrund Ihrer persönlichen Daten die entsprechenden Pulsgrenzen für Ihr Training errechnen. Die meisten Pulsuhren sind mit einer Puls-Alarmfunktion ausgestattet.

So können Sie entspannt trainieren, bis Ihnen die Pulsuhr sagt, dass Sie etwas verändern sollten.

Erst mit der Zeit wurden auch Indoor Cycles mit Radcomputern und modernen Displays ausgestattet.

Hier gibt es mittlerweile eine enorme Auswahl. Die einfachste ist ein Trainingscomputer der Ihnen die Trainingsdaten Zeit, Strecke, Geschwindigkeit, Trittfrequenz und vielleicht auch den Puls anzeigt.

 

Displays mit Bluetooth Schnittstelle und Trainings-App

Die nächste Stufe ist dann ein Display, welches die Funktionen des Radcomputers abdeckt und zudem eine Bluetooth-Schnittstelle besitzt. Über die Schnittstelle ist das Training mit einer App möglich und mitunter wird das Indoor Cycle auch von der App gesteuert.

 

Display mit visuellen Warnsignalen für Puls und Watt.

Highend Indoor Cycle verfügen über Displays, die noch ein wenig mehr können. 

  

Was Sie beim Indoor Cycle Kauf beachten sollten

Sie als Nutzer sind das Maß der Dinge. Sie müssen für sich entscheiden, was Sie benötigen und was für Sie unwichtig ist. Ein Text wie dieser kann Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Doch Sie sollten vor dem Kauf eines Indoor Cycle selbst schon einmal die Rahmenbedingungen festlegen.

Ein guter Beratungstext und auch ein guter Fachberater kann Ihnen nur das passende Indoor Cycle empfehlen, wenn Sie wissen, was Sie brauchen. Somit sollten Sie vor dem Beratungsgespräch folgende Fragen durchgehen:

  1. Nutze ich das Gerät allein oder mit anderen Personen?
  2. Wie sind die Körpergrößen und Körpergewichte anderer Nutzer?
  3. Wie viele Stunden pro Woche und am Stück wird das Indoor Cycle genutzt?
  4. Möchte ich ein ruhiges Indoor Cycle oder darf es auch etwas lauter sein?
  5. Welche technischen Möglichkeiten bezogen auf das Display wünsche ich mir?
  6. Was sind für mich die wichtigsten Eigenschaften des Indoor Cycle, die unbedingt erfüllt sein müssen?
  7. Welches Budget habe ich für den Kauf des Indoor Cycle?

Hier geht es zu den Indoor Cyclings: