Fettstoffechsel ankurbeln

Richtig trainieren für den Fettstoffwechsel

Über den Fettstoffwechsel und den Fettmetabolismus kursieren jede Menge Gerüchte. Unter anderem hört und liest man immer wieder, dass der Fettstoffwechsel am besten angekurbelt wird, wenn man nur langsam und lange genug die Ausdauer trainiert. Das ist jedoch nicht ganz richtig! Lerne in diesem Artikel, wie der Fettstoffwechsel im Körper genau funktioniert, warum Fett und Cholesterin wichtig für den Körper sind und nicht zuletzt, wie du überflüssiges Fett wieder loswirst.

Darum ist Fett lebensnotwendig (und hilft sogar beim Muskelaufbau)

Zuallererst ist Fett nicht einfach gleich Fett. Die im Fachjargon genannten Lipide werden noch einmal in verschiedene Formen unterteilt. Der Einfachheit halber sei gesagt, dass du zum einen Lipide über die Nahrung aufnimmst und zum anderen dein Körper auch selbstständig Lipide synthetisiert. Fette sind extrem gute Energiespeicher, was in Hunger- und Belastungsphasen ausgesprochen hilfreich ist. Weiterhin sind Lipide elementare Bestandteile von Zellwänden und Hormonen. Beim Muskelaufbau kommt speziell das Fett Cholesterin eine besondere Rolle zu, da Cholesterin die Testosteronproduktion begleitet und wie du sicher weißt, ist das Hormon Testosteron der Muskelbooster schlechthin.

Aufgaben von Fetten:

  • Potente Energiespeicher
  • Wichtig für den Aufbau und Erhalt von Zellwänden
  • Bilden einen Wärmeschutz für den Körper und Schutzschilde für Organe und Gehirn
  • Beteiligt an der Regulation entzündlicher Prozesse
  • Dienen als Baustoffe von Abwehrzellen sowie Signal- und Botenstoffen
  • Sind bei der Testosteronbildung beteiligt
  • Versorgen den Körper mit essenziellen Fettsäuren
  • Transportieren die fettlöslichen Vitamine A, D, E, K

Wie funktioniert der Fettstoffwechsel?

Der Körper nutzt den Fettstoffwechsel, um Fette zu Fettsäuren zu spalten, die dann mithilfe von Sauerstoff abgebaut werden. Dadurch schmelzen die Fettpölsterchen. Man spricht hier von der Aufnahme und Verwertung verschiedener Lipide, wie Fette und fettähnliche Substanzen. Wie gut oder schlecht die Fettverbrennung funktioniert, hängt daher auch wesentlich von der Versorgung mit Sauerstoff ab. Der Fettstoffwechsel besteht zudem aus 4 wesentlichen Anteilen: Aufbau, Transport, Speicherung und Abbau. Grundsätzlich gilt, wenn der Körper bspw. durch Sport mehr Kalorien verbrennt als er zu sich nimmt, nimmt er automatisch ab. Die Höhe des Defizit ist dafür verantwortlich, wie viel Fett der Körper abbaut.

Aufbau

Der Fettaufbau wird Lipogenese genannt und durch das Hormon Insulin angeregt. Über die Nahrung nimmst du verschiedene Arten von Fettsäuren auf, die im Körper verwertet und auch weiterverarbeitet werden. Kurzkettige Fettsäuren stellt der Körper selbst her. Mittel- und langkettige Fettsäuren nimmst du über die Nahrung auf, wobei bei einem Mangel langkettige Fettsäuren auch vom Körper synthetisiert werden können. Fettaufbau findet statt, wenn du mehr Kalorien zu dir nimmst als du verbrauchst. Eine ungünstige, unausgewogene Ernährung begünstigt den Fettaufbau.

Transport

Kurz- und mittellange Fettsäuren sind relativ gut im Blut löslich und werden daher recht unkompliziert transportiert. Langkettige Fettsäuren werden über Transporteiweiße (Lipoproteine) im Blut transportiert. Ca. 80 % der transportierten Fette werden für das Muskel- und Fettgewebe benötigt. Die durch Lipoproteine transportieren Fette müssen am Zielort übrigens wieder in Fettsäuren aufgespaltet werden.

Speicherung

Die Fettmetabolismus des Körpers speichert das Fett in Form von Triglyzeriden. Dafür wird in den Fettgewebszellen zunächst Glukose herangenommen und zu Glyzerin abgebaut. Mithilfe von Glyzerin und jeweils 3 Fettsäuren entstehen dann die Triglyzeride.

Abbau

Was aufgebaut werden kann, kann auch wieder abgebaut werden. Allerdings braucht der Körper entsprechende Impulse dazu, denn sonst sitzt das Fett einfach zu gut im Gewebe. Hormone, die den Fettabbau einleiten, sind Adrenalin und Glukagon sowie ein niedriger Insulinlevel. Besonders hilfreich zum Abbau ist ein niedriger Blutzuckerspiegel. Diesen erreichst du bei längeren Pausen zwischen den Mahlzeiten wie es zum Beispiel beim Intermitting Fasten der 16:8 oder 12:12 Diät der Fall ist und durch längere Sporteinheiten.

 

Stoffwechsel beim Sport - Fett versus Kohlenhydrate

Fakt ist, dass der Mensch seine Energie bei körperlicher Belastung aus 2 Nahrungsbestandteilen und Reserven gewinnt – hauptsächlich Fette und Kohlenhydrate. Je nachdem, wie intensiv der Sportler trainiert, unterscheiden sich die prozentualen Anteile der Energiequellen jedoch. Bei höherer Belastung nimmt man weniger Sauerstoff auf. Dabei werden mehr Kohlenhydrate und weniger Fett verbrannt. Man nennt dies den anaeroben Stoffwechsel. Bei geringer Belastung und höherer Sauerstoffaufnahme während des Trainings verschiebt sich der Anteil zugunsten der Fettverbrennung. Hier spricht man von aeroben Stoffwechsel. Für das Ausdauertraining wird der Puls deshalb in verschiedene Pulsbereiche eingeteilt.

Bei höherer Belastung wird immer noch mehr Fett verbrannt als bei geringer Belastung! Je intensiver du trainierst, desto mehr Fett verbrennst du also. Ein Trainingsbereich, indem der Körper zur Energiegewinnung ausschließlich auf Fette zurückgreift, existiert nicht!

Fettstoffwechsel trainieren

Um auch bei intensiverem Training mehr Fett verbrennen zu können, lässt sich die Belastungsgrenze in Maßen trainieren und anheben. Untersuchungen haben ergeben, dass Anfänger ihren Fettstoffwechsel am besten bei Ausdauereinheiten mit einer Belastungsintensität von 50 % trainieren können, während trainierte Sportler bei Intensitäten von 65 % der Maximalleistung das meiste Fett verbrennen. Bei diesem aeroben Training wird die Sauerstoffaufnahmekapazität verbessert und damit gleichzeitig der Fettabbau angekurbelt. Das bedeutet, wenn du deinen Fettstoffwechsel gezielt trainierst, steigt der prozentuale Anteil der Fettverbrennung gegenüber Kohlehydrate bei körperlicher Bewegung. Es gibt jedoch keinen Trainingsbereich, in dem der Körper zur Energiegewinnung ausschließlich auf Fette zurückgreift.

Dein Fitnessplan sollte deshalb nicht nur aus monotonem Cardio-Training bestehen. So würde der Körper die Bewegungsabläufe auf Dauer ökonomischer durchführen und den Stoffwechsel verlangsamen. Stattdessen solltest du auch immer wieder intensive Intervallsequenzen und Trainingseinheiten in dein Trainingsprogramm mit aufnehmen, z. B. mit HIIT. Denn gesamt gesehen verbrennst du bei einer HIIT Einheit mit hoher Belastung mehr Kalorien als bei einer langen Cardio Einheit mit geringerer Belastung. .

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